Freitag, 15. Mai 2015

Kloster Hirsau | Allgemeines LEIHGABEN IM NEUEN BIBELMUSEUM

Am Himmelfahrtsfeiertag hat das neue Bibelmuseum „Bibliorama“ in Stuttgart seine Tore geöffnet – und mit dabei im Museum sind Originale aus dem mittelalterlichen Kloster Hirsau. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unterstützen das neue Museum mit Leihgaben aus den reichen Beständen des einst mächtigen Benediktinerklosters im Schwarzwald.

Mittelalterliche Originale für das Multimedia-Museum

Am Himmelfahrtsfeiertag hat das neue Bibelmuseum „Bibliorama“ in Stuttgart seine Tore geöffnet – und mit dabei im Museum sind Originale aus dem mittelalterlichen Kloster Hirsau. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unterstützen das neue Museum mit Leihgaben aus den reichen Beständen des einst mächtigen Benediktinerklosters im Schwarzwald.

GOTISCHES MASSWERK IM MODERNEN MUSEUM
Virtuelles, elektronische Angebote, Spiel- und Fühlstationen – das neue Bibelmuseum in Stuttgart setzt ganz auf Interaktion und Vermittlung. Mitten drin finden sich einige alte Steine: Es sind eindrucksvolle Stücke, die sich beim näheren Hinschauen als Fragmente von gotischen Stützen und Gewölben aus dem 14. und 15. Jahrhundert erweisen. Sie stammen aus Kloster Hirsau, der riesigen Klosterruine im Schwarzwald und sind eine Leihgabe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg für das neue Museum. „Wir unterstützen das Museumsprojekt gerne mit den Originalen aus Hirsau“, sagt Peter Braun, als Leiter der Klosterverwaltung Maulbronn auch für die beiden Schwarzwaldklöster Hirsau und Alpirsbach zuständig. „Natürlich gehen wir davon aus, dass die Stücke bei den Museumsbesuchern Neugier auslösen werden“ – und vielleicht werde der eine oder andere zu einem Ausflug ins einstige Benediktinerkloster Hirsau verführt, um dort zu sehen, wo einst die originalen Steine als Teil des Klosters vermauert waren.

BIBELMUSEUM MACHT NEUGIERIG
Das neue Museum im Zentrum von Stuttgart wendet sich mit seiner ausgefeilten Didaktik besonders an Jugendliche und will den Kontakt mit Gestalten und Geschichten der Bibel herstellen. Die aktuelle Art der Aufbereitung soll bei jungen Menschen Interesse an einem Thema wecken, das über Jahrhunderte kulturprägend war. Dabei wird besonders stark auf eine multimediale Erschließung gesetzt und auf spielerische Elemente, bei denen man selbst ausprobieren und die man anfassen kann. „Da haben unsere gotischen Steine aus Hirsau einen ganz prominenten Platz als Botschafter der Geschichte bekommen“, sagt Peter Braun, der die Auswahl der Originale durch die Museumsleute und die Präsentation im Museum begleitet hat.

KLOSTER HIRSAU ALS HERAUSRAGENDES MONUMENT
Hirsau, heute ein Stadtteil von Calw, war im 11. Jahrhundert eines der geistlichen und sogar politischen Zentren des mittelalterlichen Europa. Das Kloster war der Motor einer religiösen Bewegung, die als „Hirsauer Reform“ berühmt wurde. Der Hirsauer Abt Wilhelm hatte eine wesentliche Rolle im Investiturstreit, dem großen Konflikt der Zeit zwischen dem Papsttum und den europäischen Königen. Die Anziehungskraft des Klosters in jener Zeit war enorm, viele Menschen wollten dort leben. Das ahnt man heute noch, wenn man das weitläufige Klostergelände erlebt. Die Anlage ist inzwischen eine stimmungsvolle Ruine inmitten des malerischen Schwarzwaldes: Das Kloster wurde im 17. Jahrhundert zerstört. Die Reste der Klausur mit dem großen Kreuzgang und den riesigen Dimensionen der Kirchen sind dennoch eindrucksvoll genug. Das Klostergelände ist täglich geöffnet und frei zugänglich.

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