Eulenturm und weitere Gebäudeteile des Klosters Hirsau

Benediktinische BaukunstDie Gebäude

Benediktiner bestimmten über 500 Jahre lang das Leben in Hirsau. Von ihrem Wirken im nördlichen Schwarzwald zeugen heute noch baugeschichtlich bedeutende Ruinen: östlich der Nagold die Ruinen von Kloster St. Aurelius und westlich der Nagold die des Klosters St. Peter und Paul.

Aureliuskirche in Kloster Hirsau

Das erste Kloster war Aurelius geweiht.

Aureliuskloster im Stil der Romanik

Schon um 830 gab es wahrscheinlich in Hirsau ein Kloster, das dem heiligen Aurelius geweiht worden sein könnte. Auf Betreiben seines Onkels Papst Leo IX. ließ Graf Adelbert II. von Calw die verfallene Anlage Mitte des 11. Jahrhunderts im Stil der Romanik neu aufbauen. Sie bestand aus der heute noch in Resten erhaltenen Aureliuskirche, zwei im Norden angrenzenden Kapellen sowie einer kleinen Klausur im Süden. Das gesamte Klostergelände war von einer Mauer umgeben und durch drei Tore zu betreten.

Ruinen des Peter- und Paulsklosters in Hirsau

Das neue Kloster war den Heiligen Peter und Paul geweiht.

Neues Kloster mit grosser Klosterkirche

Das neue Kloster, unter Abt Wilhelm von Hirsau und seinem Nachfolger Gebhard von Urach erbaut, befindet sich auf dem gegenüberliegenden Ufer der Nagold. Den größten Teil der Klausur nahm die 1091 geweihte Klosterkirche ein. Mit ihrer Länge von 97 Metern zählte sie zu den imposantesten der deutschen Romanik. Auf dem Ruinengelände ist ihr Grundriss noch gut zu erkennen. Ihren westlichen Abschluss bildete eine repräsentative Doppelturmfassade, von der sich der Eulenturm bis heute vollständig erhalten hat.

Klausur mit Marienkapelle

An der Südseite der einstigen Klosterkirche schließen sich die Reste des gotischen Kreuzgangs an. Von hier aus konnten die Mönche den Kapitelsaal im Osten und das Sommerrefektorium – den Speisesaal – mit dem Brunnenhaus im Süden der Klausur betreten. Westlich davon lagen die ehemalige Klosterküche und das Winterrefektorium. Vollständig erhalten ist die Marienkapelle, die sich im Nordosten der Klausur befindet. Sie diente dem Kloster als Krankenkapelle und Bibliothek.

Gotisches Fenster des einstigen Kreuzgangs von Kloster Hirsau
Blick vom Kreuzgang zur Marienkapelle von Kloster Hirsau
Gotisches Fenster des einstigen Kreuzgangs von Kloster Hirsau

Der Kreuzgang verband die einzelnen Räume des Klosters miteinander.

Besucher vor dem Jagdschloss von Kloster Hirsau

Einziges Zeugnis der einst höfischen Pracht.

Herzogliches Jagdschloss

Südlich des ehemaligen Klausurbereichs stehen die Reste des einstigen Jagdschlosses der Herzöge von Württemberg. Der von den beiden Hofbaumeistern Georg Beer (1527–1600) und Heinrich Schickhardt (1558–1635) errichtete Bau der Renaissance wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1692 zerstört. Von ihm haben sich der im Westen gelegene Torturm, der in späterer Zeit zum Fruchtkasten umgebaute Westflügel und Teile des repräsentativen Ostflügels des Schlosses erhalten.

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