Blick zum Eulenturm von Kloster Hirsau

Reformkloster mit weitreichendem EinflussDas Peter-und Paulskloster

Abt Wilhelm machte Hirsau zu einem bedeutenden Zentrum der klösterlichen Reformbewegung. Unter seiner Führung begann der Bau eines neuen Klosters mit einer großen Klosterkirche. Im Spätmittelalter wurden Teile der romanischen Gebäude im Stil der Spätgotik erneuert.

Vierung und Chorraum der Peter- und Paulskirche mit Ruine der Allerheiligenkapelle von Kloster Hirsau

Für zahlreiche Mönche geschaffen.

Der Abt sorgt für Platz

Der Glanz des Klosters unter dem charismatischen Abt Wilhelm zog um 1080 zahlreiche Mönche nach Hirsau. Das Aureliuskloster war hierfür bald viel zu klein. Den Wechsel in das neue Kloster St. Peter und Paul erlebte Abt Wilhelm nicht mehr, doch er konnte 1091 die neue Klosterkirche einweihen. Das größere St. Peter und Paul beherbergte zeitweise bis zu 150 Mönche und eine Vielzahl von Laienmönchen.

Ruinen des Kreuzgangs mit Blick zur Marienkapelle von Kloster Hirsau

Durch die Reform erhielt das Kloster viel Zulauf.

Zweite Blüte im 15. Jahrhundert

Schon im 12. Jahrhundert begann der wirtschaftliche und geistige Niedergang. Erst als sich Hirsau 1458 einer Reformbewegung anschloss, kam es zur neuen Blüte. Die spirituelle Erneuerung zeigte sich in der Modernisierung des romanischen Klosters. Zunächst entstand ein neues Dormitorium mit großzügig angelegten Mönchszellen, da den Mönchen nun einzelne Schlafräume gestattet waren. Um dafür mehr Platz zu gewinnen, wurde zunächst auf dem alten Grundriss ein neuer zweigeschossiger Kreuzgang im Stil der Spätgotik erbaut.

Reste des Brunnenhauses im Kloster Hirsau

Das Brunnenhaus entstand im 15. Jahrhundert.

BEKANNTE BAUMEISTER

Als Baumeister des spätgotischen Umbaus gilt Hans Spryß von Zaberfeld (1420–1507). Unter seiner Leitung entstanden die östlichen Teile des Kreuzganges einschließlich des Krankenhauses sowie der Südflügel mit dem Brunnenhaus und die an die Nordostseite der Klosterkirche angesetzte Allerheiligenkapelle. Nach Zaberfelds Tod vollendete Peter von Koblenz mit seinen Mitarbeitern den Nordflügel des Kreuzganges. Martin von Urach erbaute schließlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Marienkapelle.

Detail von einem Fenster im Kreuzgang von Kloster Hirsau

Farbenfrohes Glas schmückte die Fenster.

Reiche Ausstattung

Die Glanzstücke der spätgotischen Ausstattung des Kreuzganges waren neben den mit Figuren geschmückten Gewölbeschlusssteinen insgesamt 39 bemalte Glasfenster. Jedes von ihnen entsprach einem Holzschnitt der 1471 erschienenen Armenbibel und zeigte neben biblischen Szenen auch einige Propheten des Alten Testaments mit Spruchbändern. Da die Fenster mit der Zerstörung des Klosters 1692 weitgehend verloren gingen, stammen diese Informationen zum Bildprogramm aus der Beschreibung des evangelischen Abtes Johannes Karg.

Fenster im Kreuzgang von Kloster Hirsau
Fenster im Kreuzgang von Kloster Hirsau
Fenster im Kreuzgang von Kloster Hirsau

Das Bildprogramm der Glasfenster lässt sich heute leider nur noch anhand von Beschreibungen erschließen.

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