Kloster Hirsau, Ruinen der Klosteranlage, Außenansicht

GEZIELTE BRANDSTIFTUNGKLOSTER IN FLAMMEN

Französische Truppen verwüsteten im Pfälzischen Erbfolgekrieg weite Teile Badens, Württembergs und der Kurpfalz. Die weitläufige Ruinenlandschaft von Kloster Hirsau kündet noch heute vom Ausmaß der Zerstörung – Spuren des alten Glanzes haben sich jedoch erhalten.

Kloster Hirsau, Jagdschloss, Außenansicht

Das herzogliche Jagdschloss bestand nur rund 100 Jahre.

FEUER ALS WAFFE

Der Pfälzische Erbfolgekrieg hinterließ 1692 in Hirsau verbrannte Erde. Das herzogliche Jagdschloss aus der Renaissance sowie die mittelalterliche Benediktinerabtei St. Peter und Paul fielen dem Feuer zum Opfer. Nur der nördliche Kirchturm, der sogenannte Eulenturm, und die Marienkapelle entkamen dem Flammenmeer. Die Zerstörung war kein Versehen, sondern gezielter Teil der französischen Kriegsführung. Denn das Kloster konnte den gegnerischen Truppen als Quartier und Versorgungslager dienen.

VERFALL UND SICHERUNG

Das Ausmaß der Zerstörung von Kloster Hirsau sprach gegen den Wiederaufbau. Die Gebäudereste wurden dem Verfall preisgegeben. Die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Orte nutzten das Kloster als Steinbruch. Der Dichter Ludwig Uhland rückte die weitläufige Klosteranlage 1829 mit dem Gedicht „Die Ulme zu Hirsau“ wieder in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Es sollten aber noch rund 20 Jahre vergehen, ehe das Gelände gesichert und die Anlage denkmalpflegerisch betreut wurde.

Kloster Hirsau, Ruinen und Marienkapelle

Die Marienkapelle überstand die Zerstörung von 1692 unversehrt.

„Eigentliche Abbildung des französischen Mordbrenners de Melac etc.“

Ezéchiel de Mélac gingen im Pfälzischen Erbfolgekrieg mit großer Gewalt vor.

FRANZÖSISCHER „MORDBRENNER“

Der französische Offizier Ezéchiel de Mélac trug die Verantwortung für die Verwüstung von Hirsau. In Baden, in Württemberg und in der Kurpfalz war er als „Mordbrenner“ verrufen – seine Spur der Verwüstung ist lang: Baden-Baden und Pforzheim, Heidelberg und Mannheim, Schorndorf und Marbach am Neckar zählen zu den bekanntesten Beispielen. Aus „Dank“ erhielten Haushunde oft den Namen des Franzosen. So etwa der Amerikanische Wolfshund von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg, der auf den Namen Melac hörte.

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